Die Mainzer Fastnacht („Määnzer Fassenacht“ oder
„Meenzer Fassenacht“) gehört zu den traditionsreichsten
und größten Veranstaltungen ihrer Art. Mainz gehört zusammen
mit Köln und Düsseldorf zu den Hochburgen der
rheinischen Fastnacht. Neben den Ursprüngen, die
allen Karnevals-, Fastnachts- und Faschingsfesten gemein
sind, pflegt die Mainzer Fastnacht
dabei auch eine besondere politisch-literarische Komponente.
Geschichte
Die Anfänge
Der Brauch der Fastnacht geht auf den christlichen
Kalender zurück, bei dem in der Nacht zum Aschermittwoch
die Fastenzeit beginnt. Die ersten Überlieferungen
stammen aus dem 13. und 14. Jahrhundert –
es handelt sich um Verordnungen, die sich gegen
übermäßige Völlerei und Ausschweifung an den
Tagen vor der Fastenzeit richten. Auch das Wort
„Fastnacht“ taucht zuerst im 14. Jahrhundert auf.
Über die alte Mainzer Fastnacht ist nicht viel überliefert.
Eine Schrift des Mainzer Gelehrten und Humanisten
Dietrich Gresemund vom Ende des 15. Jahrhunderts
beschreibt die Fastnacht als ein unorganisiertes
Volksfest mit Maskerade, Essen, Trinken,
Tanzen an Tag und Nacht. Immer wieder kam es
durch derbe Späße oder unter dem Schutz
der Maske ausgetragene Händel zu Auswüchsen.
Gleichzeitig wurde am Hofe des Kurfürsten
die Fastnacht durch große Hoffeste begangen,
wobei es üblich war, die Rollen am Hof durch
das Los neu zu verteilen. 1664 zog der Kurfürst
das Los des Hofschreiners, 1668 war er Mundschenk
und musste die Gäste bedienen. Dieser Brauch wurde
„Mainzer Königreich“ genannt. Erst der letzte
Kurfürst Friedrich Karl Joseph von Erthal
machte diesem Rollentausch 1775 ein Ende.
Nach dem Ende der Kurfürstenzeit ging die
Volksfastnacht weiter, soll aber nach alten
Berichten in eine ziemliche Degeneration geraten
sein. Die damalige Oberschicht dagegen feierte
eine für die Stadt auffällig große Zahl an Maskenbällen.
Die Tradition der Maskenbälle hatte es schon vorher gegeben.
Ausgangspunkt der modernen Fastnacht in Mainz
waren das Erstarken des Bürgertums nach dem Untergang
des Alten Reiches zum Beginn des 19. Jahrhunderts
und die starken Wirtschaftsbeziehungen zu Köln,
wo 1823 eine Reform der Fastnacht stattgefunden hatte,
die erstmals Sitzungen
und einen großen Umzug an Rosenmontag vorsah.
Auch das Bürgertum in Mainz suchte nach neuen
Formen gesellschaftlicher Zusammenkunft und
nahm sich der Kölner Reform an, freilich nicht
ohne Gegensätze zu betonen und in Konkurrenz zu treten.
Als in Köln Gegenströmungen zur Fastnacht auftraten,
sahen die Mainzer Fastnachter der ersten Stunde
ihre Chance gekommen und organisierten 1837
einen Umzug (damals unter dem Namen „Krähwinkler Landsturm“),
an dem die älteste Korporation der Mainzer Fastnacht,
die spätere Mainzer Ranzengarde erstmals auftrat.
Die Initiative geht auf den Kaufmann Nicolaus
Krieger zurück, dem es vor allem darum ging,
die Fastnacht durch Organisation der Aktivitäten
zu kanalisieren und ein geordnetes Fest zu gestalten,
umsatz- und tourismusfördernd. Die bis dahin
ungeregelte Volksfastnacht mit derbsten Belustigungen,
Exzessen und Belästigungen war trotz des behördlichen
Reglements für diese Zeit ein Übel,
weshalb sich die Obrigkeit von der karnevalistischen
Organisation einige Abhilfe versprach und die
benötigten Erlaubnisse umgehend erteilte.
Personen
Bekannte Personen der Mainzer Fastnacht waren und sind:
Hildegard Bachmann, Vortragsrednerin
Peter Beck, „Begge Peder“
Horst Becker, Der singende Brezelmann von Määnz
Jean Arthur Becker "Da wackelt de Dom"
Hans-Peter Betz, Sitzungspräsident der Fernsehsitzung
bis 2013 und Guddi Gutenberg
Herbert Bonewitz („Gonsbachlerche“, Vortragsredner z. B.
„Prinz Bibi“)
Dieter Brandt († 2017), Rednerfigur des „Till“
Rolf Braun († 2006), langjähriger Sitzungspräsident
der Fernsehfastnachtssitzungen, Kokoloresvorträge
Ramon Chormann, Vortragsredner, bekannt als „De Pälzer“
Jürgen Dietz († 2015), Vortragsredner „Der Bote vom Bundestag“
Otto Dürr († 2011) und Georg Berresheim († 1987),
die Putzfrauen „Frau Babbisch“ und „Frau Struwwelich“
Klaus Eigenbroth († 2017), Mainzer Original
und Zugplakettchenverkäufer
Michael Emrich, Vortragsredner, Gonsenheimer Carneval-Verein
Hans-Jürgen Finkenauer, Sänger MCC, ehem.
Kapitän Mainzer Hofsänger, „Wir sind alles Meenzer“
Lutz Franck (†) und Wilfried Rudolph „Ui-jui-jui-au-au-au“
Ellen Friese, Sängerin: „Kinder, wir leben nur einmal“
Seppel Glückert († 1955)
Willi Görsch und Egon Häusler (†) "Tramps von de Palz"
Adolf Gottron (†)
Hansi Greb "Hobbes"
Toni Hämmerle († 1968), Komponist
Martin Heininger & Christian Schier,
Vorträge mit Musik u. a. "Günter & Gerd Entertainment",
"Fastnachtshypnose"
Rudi Henkel, ehemaliger Vortragsredner
und ehemaliger Präsident Mainzer Carneval-Verein
Diether Hummel († 1989), Präsident der Mainzer
Prinzengarde, Generalfeldmarschall und Oberstadtmarschall
der Stadt Mainz
Herbert Jakob (†) "Butler James"
Bernhard Knab, Vortragsredner „Der deutsche Michel“
Heinz Koch († 2005), en alte Meenzer
Klaus Koop, Musiker: „Geigerfränzje“
Jochen Kunz († 1995), Vortragsredner z. B.
„Rentner“ oder „Bundestagsabgeordneter“
Patricia Lowin, Vortragsrednerin
Joe Ludwig, ehemaliger Chef der Gonsbachlerchen,
Vortragsredner
Oliver Mager, Sänger und Komponist,
Schöpfer vieler Meenzer Klassiker wie z. B.
'Fassenacht in Meenz', 'Moguntia' u. v. a.
Tobias Mann, Kabarettist, Entertainer, Vortragsredner
und Sänger („Sibbe Schobbe“)
Heinz Meller, Parodist, 1. Vorsitzender
und langjähriger Sitzungspräsident der Mombacher Bohnebeitel
Guido Meudt und die Mainzer Worschtathlete
Martin Mundo († 1941)
Ernst Neger († 1989), der singende Dachdeckermeister
(„Heile, heile Gänsje“, „Humba Täterä“, „Rucki Zucki“)
Thomas Neger, Enkel von Ernst Neger, der dessen Tradition
als singender Dachdeckermeister fortführt
Friedel Panitz
Sabine Pelz, Rednerin der Eiskalten Brüder,
„Chefhosstess der Stadt Mainz“
Gunther Raupach, Vortragsredner
Lars Reichow, Vortragsredner
Gonsenheimer Carneval-Verein
Wolfgang Ross (†), Pierrot
Norbert Roth
Willi Scheu († 1998), Rednerfigur
des „Bajazz mit der Laterne“
Heinz Schier († 2018), Redner aus Mainz-Mombach
(Bohnebeitel)
Rüdiger Schlesinger, Redner, seit 2001
in der Figur „Advokat des Volkes“,
seit 2012 als „Red Akteur“
Helmut Schlösser, Vortragsredner (Bohnebeitel)
Andreas Schmitt, Sitzungspräsident der Eiskalten Brüder,
Redner „Obermessdiener vom Mainzer Dom“ und seit
2014 Sitzungspräsident der Fernsehfastnachtssitzung
Franz Josef Schneider († 1962),
Mainzer Original „Geigerfränzje“
Margit Sponheimer („Am Rosenmontag bin ich geboren“)
Jürgen Wiesmann, Redner ("Ernst Lustig") und
Sitzungspräsident Mainzer Carneval Club
Rudi Zörns († 2009), Vortragsredner, z. B.
„Margret von de Palz“, „Alleweil sein ich do“
Prinzenpaare
Ein Prinzenpaar gibt es in Mainz nur zu besonderen Anlässen.
Diese waren nach dem Neubeginn nach dem Zweiten Weltkrieg:
1.1955: Alexander I., keine Prinzessin
(5×11 Jahre im 20. Jahrhundert)
2.1959: Hans I. und Evmarie I. (11×11 Jahre MCV)
3.1962: Carlo I. und Lilein I. (2000 Jahre Mainz)
4.1963: Karl I. und Heidrun I. (125 Jahre MCV)
5.1966: Karl-Heinz I. und Andrea I.
(6×11 Jahre im 20. Jahrhundert)
6.1969: Klaus I. und Gisa I. (Eröffnung Rheingoldhalle)
7.1974: Rolf I. und Marion I. (Einweihung Rathaus)
8.1988: Clemens I. und Dorothee I. (150 Jahre MCV)
9.1995: Stefan I. und Inez I. (111 Jahre Mainzer Prinzengarde)
10.2000: Matthias I. und Christine I.
(Jahr 2000 und Gutenbergjubiläum)
11.2012: Johannes I. und Anna I. (175-jähriges
Bestehen der ältesten Mainzer Garde: Mainzer Ranzengarde)
12.2013: Richard I. und Aline I. (175-jähriges Bestehen
des Mainzer Carneval-Verein)
13.2014: Udo I. und Anja I. (Prinzenpaar
der Jocus Garde Mainz-Kastel aus Anlass des
125-jährigen Bestehens der Garde)
Gruppen
Bekannte Gruppen der Mainzer Fastnach
Aca&Pella A Cappella-Band – „Denn wo könnt’s schöner sein …“
Die Altrheinstromer
Die Tugendbolde
Die Bänkelsänger (Lied „Ui-jui-jui-au-au-au“)
Die Eisbären
Die Fleischworschtathlete
Die Maledos
Die Schnorreswackler
Die singenden Kellermeister
Spaßmacher Company
Finther Schoppesänger
Mainzer Hofsänger („So ein Tag, so wunderschön wie heute“)
Se Bummtschacks Rock-Comedy
Mainzer Klinik-Athleten geturnte Fassenacht
Onkel Hermann und die Batschkapp
Bekannte aufgelöste Gruppen der Mainzer Fastnach
Die Gonsbachlerchen
Die drei Startenöre „3-Tenöre-Parodie der Spitzenklasse“
Die Kreiselspatzen
QUELLE:
Texte :Wikipedia
Clipart Bilder aus meiner Clipart CD
Wegen der Corona Pandemie fällt der Rosenmontag und Fastnacht 2021 aus, es gibt also keine Termine.
Hier wenigstens das Motto 2021 und 2 Fotos
beides aus dem Internet.
Hoffen wir das dieser Spuk bald zu Ende ist!
Bitte bleiben Sie alle gesund und einfach ein leises Helau!
Fastnachtsmotto
Trotz Corona segelt heiter – das Narrenschiff voll Hoffnung weiter“